Wer kann Taekwondo erlernen?


Diese dynamische Wettkampfsportart aus Korea kann von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen jeden Geschlechts ab 4 Jahren (je nach Konzentrationsfähigkeit) bis ins hohe Alter hinein erlernt werden.

Auch körperlich Behinderte (z.B. Rollstuhlfahrer) können TAEKWONDO als Selbstverteidigung erlernen. Hierfür müssen jedoch nach steigendem Behinderungsgrad spezielle Trainingsvoraussetzungen (Hallenboden, -zugang usw.) gegeben sein. Der TAE-KWON-DO-Club Hochdahl e.V. hält, innerhalb seiner vom Sportamt der Stadt Erkrath zugestandenen Übungsstunden, in der Turnhalle Millrath für den Brei-tensport und für “Medaillenjäger” (Spitzensport) jeden Alters und jeder Graduierung ein ausgewogenes Trainingsprogramm bereit.

Der TAE-KWON-DO-Club Hochdahl e.V. ist ein Verein mit internationalen Mitgliedern, d.h. jeder kann Mitglied werden, der diesen Kampfsport im Sinn der Lehrprinzipien ausüben will.


Prinzipien

Wer TAEKWONDO erlernen will, verfolgt zunächst häufig den Gedanken, schnell mal ein paar Tricks zu lernen, wie es heute bei den meisten Selbstverteidigungslehrgängen gang und gäbe ist, und meint, damit allen Angriffssituationen auf der Straße gewachsen zu sein. Im Ernstfall muß man – teilweise schmerzvoll – erfahren, daß nur ein paar Tricks keine wirksame Selbstverteidigung ermöglichen. Ein Selbstverteidigungslehrgang kann nur in Verbindung mit einem anschließenden langjährigen Training, in dem die Techniken immer wieder eingeübt werden, zu einer wirksamen Selbstverteidigung werden. Nach den ersten TAEKWONDO-Trainingeinheiten meint man dann, buchstäblich nichts gelernt zu haben, da dem Anfänger die Arm-, Fußtechniken und Beinstellungen anfänglich noch unverständlich als auch schmerzhaft und monoton erscheinen. So wird der Schüler aber sofort mit einem wichtigen Teil des “Do” konfrontiert, nämlich der Ausdauer. Zwei von fünf Anfängern werfen bereits an dieser ersten Hürde die Flinte ins Korn. Wer trotz anfänglicher Enttäuschungen weiter trainiert, bekommt eine kräftigere Muskulatur, seine Reaktionsfähigkeit steigert sich, er wird lockerer als vorher und wird körperlich gewandter. Neben solchen Vorteilen beginnt – für den Schüler meist unmerklich – ein positiver geistiger Umwandlungsprozeß. Das Selbstvertrauen wächst. Das Benehmen ändert sich. Der Schüler wird zunehmend höflicher und bescheidener. Seine Bereitschaft, Selbstkritik zu üben wird ständig gefördert. Das sind die erklärten Ziele des TAEKWONDO, die aber nur erreicht werden können, wenn man sich kontinuierlich diesen Dingen übt, und zwar bereits im Training. TAEKWONDO möchte körperlich und geistig rege, faire Menschen heranbilden.


Inhalt des Trainingsprogramms

Innerhalb der Trainingseinheiten werden den Sportlerinnen und Sportlern 11 Disziplinen vermittelt. Diese bilden auch die Grundlage für ein erfolgreiches Bestehen der Gurtprüfungen (Kup- und Danprüfungen). Die Voraussetzung ist eine konzentrierte und intensive Teilnahme an den Übungsstunden. Im TEAKWONDO werden drei Verteidigungs- bzw. Angriffsstufen unterschieden: obere Stufe “Sangdan” (Kopf bis Schlüsselbein), mittlere Stufe “Chungdan” (Schlüsselbein bis Nabel) und untere Stufe “Hadan” (Nabel bis Boden).

Theorie (Do)
Sie wird im wesentlichen bei der Einübung der Grundtechniken, der Selbstverteidigung, der Hyong´s bzw. Poomse und den Erklärungen während des Trainings vermittelt. Während einer Prüfung werden Fragen über die Entstehung des TAEKWONDO, die Namen der Grundtechnicken (deutsch und koreanisch), Begriffe Zahlen, Anatomie und Formen abgefragt. Außerdem werden die Verhaltensregeln beim Kampf und der Selbstverteidigung geprüft.


Körperliche Fitneß

Die körperliche Fitneß ist eine wichtige Komponente des TAEKWONDO. Aus diesem Grund wird im Training auf den Ausbau der Kondition, der körperliche Beweglichkeit und auf die Stärkung der Muskulatur großer Wert gelegt. Um eine körpergerechte muskelstärkende Gymnastik zu vermitteln werden beim TAE-KWON-DO-Club Hochdahl e.V bewußt unterschiedliche Trainingsgruppen für Schüler und Erwachsene geführt. Dadurch wird der unterschiedlichen Körperkonstition Heranwachsender und Erwachsener ein Training angeboten, daß keine bleibende körperliche Schäden hinterläßt. Darüber hinaus werden Trainingsstunden für unterschiedliche Leistungsgruppen angeboten.


Grundtechniken

Bei den Grundtechniken werden im TAEKWONDO Fußstellungen, Fußtechniken und Armtechniken eingeübt.

Fußstellungen:
Die Fußstellungen spielen sowohl bei der Verteidigung als auch beim anschließenden Angriff eine wichtige Rolle, denn derjenige, der nicht sicher steht, kann leicht auf den Boden fallen – eine Abwehrchance ist vertan. Aus diesem Grund sind die Fußstellungen Chongul-Sogi (Vorwärts-Stellung), Kima-Sogi (Seitwärts-Stellung) und Hugul-Sogi (Rückwärts-Stellung) von wichtiger Bedeutung. Zusätzlich gibt es beim TAEKWONDO die Fußstellungen Moa Sogi (Geschlossene Stellung) und Narani-Sogi (Parallel-Stellung) .

Fußtechniken:
Das hervorstechenste Merkmal des TAEKWONDO sind seine vielfältigen Beintechniken: Ein TAEKWONDO-Sportler muß sie so lang üben, bis er damit genauso schnell und präzise zuschlagen kann wie mit den Händen. Durch Reichweite und Kraft der Beine (ein Tritt ist etwa dreimal so stark wie ein Fauststoß) ist ein TAEKWONDO-Kämpfer anderen überlegen, sofern er die Tritte richtig beherrscht. Bei dem Fußtechniken wird zwischen sechs Technikgruppen unterschieden: Schnapptritte, Fußstöße, Kniestöße, Fußschläge, Fußtritte im Sprung und Fußblöcke.

Armtechniken:
Beim TAEKWONDO werden die Arm- bzw. Hand- und Fausttechniken (zu diesen Techniken zählen sämtliche Bewegungen, die mit den Händen und Armen ausgeführt werden) in die folgenden drei Gruppen eingeteilt: Stoßtechniken, Schlagtechniken und Blocktechniken.


Pratzenübungen

Die Pratze ist eine rd. 25 x 25 cm gepolsterte Schlagfläche, die mit einer Hand gehalten wird. Übungen mit der Pratze werden im Training durchgeführt, um einen punktgenauen Fußstoß oder Tritt zu den verschiedenen Körperteilen zu erlernen. Da durch Partnerübungen mit der Pratze auch unterschiedliche, nicht gedeckte Körperflächen (Pratze ist die begrenzte Körperfläche) simuliert werden können, wird die Schnelligkeit und Treffsicherheit des Sportlers erhöht. Die Übungen mit der Pratze dienen außerdem dazu um ein Gefühl für den notwendigen Abstand zum Gegner bei den verschiedenen Kampftechniken zu entwickeln.


Step-Schule

In der Step-Schule werden blitzschnelle Fußwechsel und Ausweichschritte, die vor allem beim Kampf und der Selbstverteidigung benötigt werden, vermittelt. Durch die schnellen Fußwechsel und die damit verbundenen Körperdrehungen, wird der Gegner verunsichert und die mögliche Angriffs- bzw. Verteidigungsfläche ständig verändert. Weiterhin werden dadurch ungedeckte Körperpartien des Angreifers für einen Gegenangriff entdeckt, die im Wettkampf für eine Punktewertung oder bei der Selbstverteidigung für die Beherrschung des Gegners ausgenutzt werden können.


Abgesprochener Kampf (YAK-SOK-TAERYON)

Der abgesprochene Kampf ist die Vorstufe zum Sparring- und Freikampf. Hier sollen vor allem die Abwehr- und Angriffstechniken ohne feste Partnerberührung eingeübt werden. Im Trainings- bzw. Prüfungsprogramm sind folgende Kampfformen enthalten:
1-Schritt-Kampf (ILBO-TAERYON)
2-Schritt-Kampf (IBO-TAERYON)
3-Schritt-Kampf (SAMBO-TAERYON)


Freier Kampf (CHAYU-TAERYON)

Beim freien Wettkampf sind alle gelernten Grund- und Wettkampftechniken ohne Absprache erlaubt . Nicht der Sieg oder die Niederlage ist bei einer TAEKWONDO-Prüfung oder einem Wettkampf entscheidend, sondern die Beherrschung von Körper und Geist. Hat ein Kämpfer beides harmonisch verbunden, macht es ihm auch nichts aus, gegen einen Besseren zu verlieren. Um einen Sieg zu erlagen sollte er nicht zu unfairen Mitteln greifen, auch wenn es andere tun, sondern auf sein eigenes Können vertrauen und damit den Kampf für sich entscheiden. Im Freikampf wird unterschieden zwischen Leichtkontakt (mit verminderter Schutzkleidung) und Vollkontakt (mit kompletter Kampfausrüstung).


Bruchtest (KYOK-PA)

Beim Bruchtest werden natürliche und nicht präparierten Bretter von einer Dicke zwischen 1,5 cm und 3 cm (je nach Alter des Sportlers) verwendet. Die Bruchtechniken werden zum Teil vorgeschrieben oder sind freigestellt. Es werden bei höheren Gurten auch Bruchtestkombinationen verlangt. Der Bruchtest dient vor allem dazu die Angst vor festen Gegenständen zu verlieren und somit die Grundtechniken richtig anzuwenden.


Selbstverteidigung (HOSIN SUL)

In der Selbstverteidigung wird zwischen 2 Kategorien unterschieden: Verteidigung gegen Waffenangriffe (Messer, Stock usw.) und Verteidigung gegen Angriffe ohne Waffen (stehend oder auf dem Boden liegend). Außerdem wird in vorzeitiger (Abwehr erfolgt vor dem Angriff) gleichzeitiger (Angriff und Verteidigung erfolgen im gleichen Augenblick) und der nachzeitigen Verteidigung (der Angriff erfolgte vor der Abwehr) unterschieden. Ein Taekwondo-Sportler hat bei der Selbstverteidigung immer das Prinzip der Verhältnismäßigkeit zu beachten, d.h. die Abwehr darf die Schwere des Angriffes nicht übersteigen. Bei der Selbstverteidigung werden nicht nur Teakwondo-spezifische Methoden sondern auch Verteidigungsgriffe aus anderen Kampfsportarten vermittelt.